Unsere Energiewende aus der Sicht des Praktikers:

Der Wechsel zu einer wirklich nachhaltigen Energieversorgung, d.h. der Ersatz unserer alten KKW, ist ohne massiven Anstieg fossiler CO2-Emissionen ist machbar. Aber die Energiewende ist nicht ohne höhere Energiekosten zu schaffen. Zudem müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass die vielen WindEnergieAnlagen und Photovoltaik-Flächen das Landschaftsbild verändern werden. Auch zusätzliche Pumpspeicherwerke mit ihren Staumauern, respektive bestehende Stauseen mit höheren Staumauern, sowie ein Um- und Ausbau des gesamten Stromnetzes sind fixe Elemente dieses Wandels.
Erfolgt der Ausbau wirklich smart, ist nur ein moderater Netzausbau in der Schweiz notwendig. Hierbei ergibt sich ein grosser Interessenkonflikt, zwischen den klassischem Energiekonzernen (ALPIQ, AXPO, BKW) und den Verbrauchern. Die Konzerne wollen weiterhin Strom kreuz und quer durch Europa leiten und so hier angestamtes Geschäftsfeld behaupten. Die Verbraucher benötigen eine zuverlässige, kostengünstige und nachhaltige Stromversorgung. Strom regional mit Sonne, Wasser, Wind und Biomasse erzeugt.
Bestehende fossil befeuerte Heizungen sollten nicht durch billigst Luft/Wasserpumpen, sondern möglichst durch mit Thermosolarkollektoren gespeisste Grosswärmespeicher ersetzt werden. Wo dies nur mit enormem Aufwand möglich wäre müssen zwingend Wärmepumpen mit hohen Arbeitszahlen (COP) bis -15°C eingesetzt werden. Stiebel Eltron und Solaera bieten solch hoch effiziente Systeme an.

Zur Veranschaulichung welche Elektroenergiemengen unsere 5 KKW mit minimalem CO2-Ausstoss produzieren: Um die Energiemenge, die unserer KKW bei Vollast (ca. 3000 Megawatt) innert 24 h produzieren, müssen deutsche Braunkohle-Kraftwerke ca. 60'000 Tonnen Braunkohle verfeuern (RWE Kraftwerke Neurath). Dies Tag täglich! Unsere 5 KKW benötigen jedes Jahr neue Brennelemente mit dem Gewicht von einigen hundert Tonnen. Ein Vorrat für 3 Jahre lässt sich in den KKW einlagern.
Bei uns wirkt die Kernenergie als sehr sauberer Energieträger. Nur die gewaltigen Umweltschäden bei der Förderung und der Aufbereitung fallen in Afrika, Australien und Kanada an. Aus einer Tonne Abbaumaterial entstehen ca. 250 Gramm Yellow Cake (Film: Yellow Cake)!

Die USA schwimmen z.Z. förmlich im Schiefergas und so verdrängen Gaskraftwerke rasant die Öl- und Kohle-Anlagen. So konnten die USA gegenüber Europa ihren CO2-Ausstoss um die doppelte Menge reduzieren. Aktuell kostet die Kilowattstunde neu gebauter Kraftwerke: Naturalgas 4 Cent, Kohle 6 Cent, Wind+Naturalgas-Backup 8 Cent, Nuklear 10,5 Cent, Solar+Naturalgas-Backup 11 Cent. Anders gesagt, für den weiteren Ausbau von Wind- und Solar-Anlagen werden sich in den USA vorerst wohl keine Investoren mehr finden lassen! - Dafür öffnet sich ein riesiger Markt wegen der, durch das rücksichtslose chemisch unterstütze Fracking, verursachten grossflächigen Grundwasserverschmutzung (Gasland)! - Kostet da der Liter Trinkwasser bald mehr als das Kilo Erdgas für das Auto? Es ist zu beachten, dass wegen des extremen Naturalgas Überangebotes der Gas-Preis gegenüber Europa um ein Mehrfaches geringer ist. D.h. bei unseren Gaspreisen wären die Wind- und Solar-Backupkosten erheblich höher. Zudem würde bei uns schon der Bau auch nur eines Gaskombi-Grosskraftwerkes die CO2-Bilanz massiv verschlechtern. Weil nicht wie in den USA, oder in Deutschland alte CO2-Schleudern (Kohlekraftwerke), sondern KKW mit einer sehr viel besseren CO2-Bilanz ersetzt werden müssen.

Der Rohölpreis wird sich voraussichtlich im Bereich um 100$ pro Fass stabilisieren. Dieser Preis ermöglicht es den USA nun auch ihre
Kohlevorkommen mittels Dampf-Fracking zu erschliessen. Leider blieb es nicht beim reinen Dampfeinsatz. Seit kurzem wird dem Dampf Lösungsmittel zugesetzt. Auch eine Gentech-Variante wir aktuell erprobt: Kohle fressende Bakterien scheiden "Rohöl" aus.
Die Kohle wird analysiert und dann ein gentechnisch optimiertes Bakterium eingesetzt. Läuft alles wie geplant, werden die USA zum grössten Öl und Gas Förderer der Welt!

In Europa kommt das Gas-Fracking z.Z. zum Glück noch kaum voran. Die deutsche Bergbau Uni entwickelt ein Frackingverfahren welches ohne jede Chemie funktionieren soll. Hoffen wir, dass die bevor stehenden Grossversuche erfolgreich sein werden. Denn Russland und China planen die Ausbeutung ihrer riesigen Schiefer- und Kohlegasvorkommen.

Eine Zahl die sich mit denen in der EU und der Schweiz deckt ist die, des zu erwartenden Strompreises für neu gebaute KKW von ca. 10,5 US-Cent/kWh (Ca. 10 Rp./kWh). U nsere aktuellen KKW verkaufen den von ihnen produzierten Strom für ca. 5 Rp./kWh.
Die Mehrheiten für den Bau neuer KKW in der Schweiz zu finden dürfte unmöglich sein. Weiter ist zu beachten, dass unsere Stromwirtschaft nach dem Verzicht auf die geplanten KKW Graben und Kaiseraugst, sich an der Finanzierung französischer KKW beteiligt hatte. Die Rückzahlung der Kredite erfolgte und erfolgt noch immer mittels Stromlieferungen. Diese Lieferungen laufen nun nach und nach aus. D.h. auch diese Strommengen müssen anders produziert oder eingespart werden.

Die sichere Langzeitlagerung oder Verwertung unserer abgebrannten Brennelemente ist in der Schweiz noch nicht gelöst. Ggf. könnten die Brennelemente künftigen Generationen als Hilfsbrennstoff für ihre Kernfusions- und/oder Sole-Kernreaktoren dienen. So könnte die effektive Endlagermasse um ca. 90% reduziert werden. Perspektive etwa 50 bis 100 Jahre. Bis dahin müssen wir dafür sorgen, dass unsere Zukunft nicht zu sehr strahlt. Also ab damit ins ZWILAG 2, dass Tiefenlager ist wesentlich sicherer als unser aktuelles ZWILAG. ZWILAG 2 auch deshalb, weil für die ZWILAG die KKW-Betreiber bis zum St. Nimmerleinstag haften. Mit dem Endlager, endet auch die Haftung der KKW-Betreiber. Treu dem bewährten Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren!

Nun zu den erneuerbaren Energieträgern:
Die einzig wirklich umweltfreundlich produzierte kWh elektrischer Strom ist die, die nicht produziert werden musste. Richten wir uns mit unserem Verhalten danach!
Die Stromversorgung welche mittels erneuerbaren Energieträgern funktioniert, hat die Struktur eines Multimaster/Multiuser-Sytemes wie wir es aus der auf IT-Technik basierenden Automatisierungstechnik her kennen. Nur in Sachen CyberSicherheit muss beim Stromnetz sehr viel konsequenter gehandelt werden. Sonst ist es bei uns definitiv vorbei mit der gewohnten Versorgungssicherheit.
Flash-Animation (Nix für iPad!) SmartGrid: ZVEI SmartGrid + SmartHome + SmartHealth Animationen
Jede Quartier-Trafostation wirkt als Energie-Router für das 400/230V-Teilnetz. Das Netz arbeitet um so stabiler je weniger Strom geroutet werden muss. Das ideale Teilnetz produziert immer genau so viel wie es auch verbraucht (Wird nicht einfach ...). Scheint die Sonne nicht und es gibt keinen Wind, holen wir den Strom von den Flusskraftwerken und aus der „Konservendose“ (Stauseen, Batterien, Druckluftspeicher und Erd-/ Bio- Gasnetz). Windstrom läss sich auch zur Erzeugung von Methangas nutzen und in das EU-Erdgasnetz einspeisen. Wo auch immer Wärme benötigt wird, wird auch Strom erzeugt (Blockheizkraftwerke). Der Haken an der Geschichte? Deren gibt es viele und zu wenige Ingenieure zu deren Lösung. Für des sparsamen Schweizers Portemonnaie zählt aber vor allem der eine: Zu Anfang müssen ganz erhebliche Summen dezentral investiert werden, welche dann über die gesamte Betriebsdauer nach und nach amortisiert werden. Neben dem Nachteil der hohen Anfangsinvestitionen, ergeben sich auch erhebliche Vorteile, denn die benötigten Anlagen können in Europa produziert werden. So bleibt die Wertschöpfung in unseren Breiten! Siehe Swisscleantech.
Handeln wir jetzt nicht überlegt und konsequent, muss die entstehende Stromversorgungslücke durch grosse Gaskombi-Grosskraftwerke (GUD) geschlossen werden. Die Auswirkungen wären, für unsere Gesellschaft, wohl lange nicht so dramatisch wie in anderen Regionen der Welt. Wessen wir uns bei der ganzen CO2-Problematik bewusst sein müssen: Ob die Klimaerwärmung auf 2°C begrenzt, oder auf die befürchteten 6°C eskalieren wird, entscheidet sich weder in der Schweiz noch in der EU. Hier für liegt die Verantwortung bei der Klimapolitik der Länder China, Indien und den USA (Verursachen mehr als die Hälfte des weltweiten CO2-Ausstosses)! Wir können da nur mit gutem Beispiel vorangehen und ggf. die Technologie weltweit verkaufen.
Aber eben, mit dem in der Schweiz üblichen Harmoniebedürfnis im politischen Alltag, besteht die Gefahr, dass erst konsequent reagiert wird, wenn die Lichter ausgehen.
Wie unser GLP Nationalrat Beat Flach richtiger weise bemerkte braucht es einen Wahlenplan der Energiewende!

Wie setzen wir die Photovoltaik optimal ein, um die KKW zeitgerecht stillegen zu können? - Prof. Dr. Heinrich Häberlin von FH Burgdorf, stellt in 3 Fachartikeln, welche in der Elektrotechnik veröffentlicht wurden, dar wie dies mit optimalem Kosten-/Nutzen- Verhältnis erreicht werden kann:
Links:


Blick über die Grenze, aktuelles von der deutschen Energiewende: 3 Filme

Wie können Hausbesitzer, ohne jede Gesetzesänderung, die Energiewende heute angehen? Ganz einfach mit einer Solaera-Anlage:



PS: Empfehle das System weder wegen meiner Grossmutter aus Sigmaringen, noch unterhalte ich irgendwelche Geschäftsbeziehungen zu den Firmen Consolar oder SolarMüller. Nein, es ist aktuell schlicht das smarteste Konzept das zu kaufen ist!